Tausendgüldenkraut aus Wildsammlung
Lateinisch / botanische Bezeichnung
Centaurii herba (Centaurium erythraea Rafn., Centaurium umbellatum Gilib.)
Trivialnamen
Bitterkraut, Echtes Tausendgüldenkraut, Erdgallenkraut, Gottesgnadenkraut, Hundertguldenkraut, Magenkraut, Roter Aurin, Sanktorikraut, Tausendgüldenkrauttee
Familie
Enziangewächse (Gentianaceae)
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe (Iridoide, Secoiridoide), Flavonoide, Xanthone
Zubereitung
1 Teelöffel Tausendgüldenkraut mit ca. 150 ml (1 Tasse) kochendem Wasser übergießen und bedeckt 5-10 Min. ziehen lassen. Anschließend durch ein Teesieb geben und je nach Geschmack z. B. mit Honig süßen.
3mal täglich zu den Mahlzeiten 1 Tasse frisch zubereiteten Tausendgüldenkraut Tee trinken.
Lagerhinweis
Kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahren.
Allgemeines über das Tausendgüldenkraut
Das Echte Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) gehört zu den Enziangewächsen und ist hierzulande besonders geschützt. Viele Menschen haben das Kraut vielleicht schon als Bestandteil von Kräuterlikör oder Magenbitter konsumiert. Um das Tausendgüldenkraut ranken sich außerdem viele, spannende Geschichten, die die Namensgebung dieser Pflanze erklären.
Natürliches Vorkommen des Tausendgüldenkrauts
Es gibt insgesamt etwa 20 Tausendgüldenkraut-Arten. Die meisten von Ihnen findet man im Mittelmeerraum. Das Echte Tausendgüldenkraut ist jedoch auch hierzulande heimisch. In ganz Mittel- und Südeuropa ist es in vielen Regionen bis in Höhenlagen um die 1200 Meter anzutreffen. Die Pflanze bevorzugt sonnige, halbfeuchte Wiesen und Hänge, Waldränder und Waldlichtungen.
Selten und besonders geschützt
Das Echte Tausendgüldenkraut steht hierzulande unter besonderem Schutz. Das bedeutet, dass die wildwachsenden Pflanzen nicht gepflückt oder beschädigt werden darf. Wird die Pflanze als Tausendgüldenkraut Tee, in Kräutermischungen oder Likören verwendet, stammt sie aus anderen Ländern oder einem kontrollierten Anbau.
Tausendgüldenkraut: Aussehen und Erkennungsmerkmale
Das Echte Tausendgüldenkraut wird 20 bis 50 Zentimeter hoch. Von Juni bis September trägt es einen Blütenstand mit vielen, rund einen Zentimeter großen rosa Blüten. Diese Blüten haben eine Besonderheit, denn sie bieten Bestäubern keinen frei zugänglichen Nektar an, sondern haben stattdessen ein zuckerreiches Gewebe. Dieses kann von Insekten angebohrt werden. Während der Blütezeit besuchen zahlreiche Schmetterlinge, Bienen, Fliegen und Käfer gerne die Blüten. Der Stängel ist vierkantig und innen hohl. Die unteren Blätter bilden eine Rosette. Weitere eiförmige, oben zugespitzte Blätter sitzen auch am Stängel.
Verborgene Schönheit mit rosa-violetten Blüten
Die Pflanze ist zwar geschützt, kommt jedoch in manchen Regionen noch relativ häufig vor. Dennoch ist sie vergleichsweise unbekannt. Vermutlich ist der Grund dafür, dass sie recht verborgen und zerstreut wächst. Dabei sind die rötlichen Blüten ausnehmend hübsch anzusehen.
Auf der 28-Cent-Marke der Sonderbriefmarkenserie „Blumen“ der Deutschen Post ist das Tausendgüldenkraut zu sehen. Diese Briefmarkenserie ist seit 2005 bis heute erhältlich. Dort soll die Schönheit und Vielfalt heimischer Pflanzen dargestellt werden. Und dafür ist das unscheinbare, aber hübsche Kraut ein sehr passendes Beispiel.
Bitter im Geschmack
Alle Tausendgüldenkraut-Arten gehören zu den Enziangewächsen. Mit dem Enzian haben sie auch ihren bitteren Geschmack gemeinsam. Darum sind sie Bestandteil mancher Kräuterliköre und Kräuterbitter. Darauf beziehen sich auch einige umgangssprachliche Namen für die Pflanze. Das Echte Tausendgüldenkraut wird je nach Region auch Bitterkraut, Magenkraut, Erdgallenkraut, Gottesgnadenkraut, Roter Aurin oder Sanktorikraut genannt.
Die Geschichte der Namensgebung
Sowohl der deutsche als auch der lateinische Pflanzenname haben interessante Bedeutungen. Die lateinische Pflanzenbezeichnung „Centaurium“ führte zu einigen Missverständnissen. Heute weiß man, dass sich dieser Name auf einen Zentauren aus der griechischen Mythologie bezieht. Ein Zentaur hat den Körper eines Pferdes mit Kopf und Oberkörper eines Menschen. Der Sage noch soll der Zentaur Cheiron das Kraut als Erster verwendet haben.
Der zweite Teil des lateinischen Namens lautet „erythraea“. Diese Bezeichnung leitet sich vom altgriechischen Wort „erythros“ ab, das „rot“ bedeutet und sich auf die rot bis rosafarbene Blütenfarbe bezieht. Aus diesem Grund heißen übrigens auch unsere roten Blutkörperchen Erythrozyten.
Hundert oder tausend Gulden?
Zu seinem deutschen Namen kam das Tausendgüldenkraut durch ein Missverständnis. Man nahm früher an, dass „Centaurium“ sich von „centum“ (hundert) und „aureum“ (Gold) herleitet. Es wurde vermutet, dass das Pflänzchen besonders wertvoll sein müsse und es erhielt zunächst den Namen „Hundertguldenkraut“. Da Menschen zu Übertreibungen neigen, wurden aus hundert schnell tausend Gulden. Der Name Tausendgüldenkraut setzte sich durch und blieb schließlich bis heute erhalten.
Tausendgüldenkraut Tee
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