Eibischwurzel aus Wildsammlung
Lateinisch / botanische Bezeichnung
Althaea radix (Althaea officinalis L.)
Trivialnamen
Arznei-Eibisch, Echter Eibisch, Eibischtee, Eibischwurzeltee, Heilwurz, Rosenmalve, Samtpappel, Samtapfel, Schleimtee, Schleimwurzel, Sumpf-Malve, weiße Malve, weiße Pappel
Familie
Malvengewächse (Malvaceae)
Inhaltsstoffe
Schleimstoffe (bis zu 25 %), Stärke (30 bis 38 %), Pektine (ca. 11 %)
Zubereitung
2 Teelöffel Eibischwurzel in ca. 150 ml (1 Tasse) kaltes Wasser geben und 2-8 Stunden, unter häufigem Umrühren, einweichen lassen. Anschließend kurz aufkochen, durch ein Teesieb geben und je nach Geschmack z. B. mit Honig süßen.
3mal täglich 1 Tasse angewärmten Eibischtee trinken.
Lagerhinweis
Kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahren.
Allgemeines über den Echten Eibisch
Althaea officinalis ist die botanische Bezeichnung für den Echten Eibisch. Er ist ein Mitglied der Familie der Malvengewächse (Malvaceae).
Gerne wird der Echte Eibisch auch als Samtpappel bezeichnet, da seine weichen Blätter buchstäblich zum Anfassen einladen. Weitere Namen wie Arznei-Eibisch, Samtapfel, Sumpf-Malve (eng. marsh mallow) oder Weiße Malve hat sich der Volksmund ebenfalls für ihn ausgedacht.
Vorkommen und Standorte
Die Heimat des Althaea officinalis sind die gemäßigten Zonen Europas und Asien. In Deutschland ist er nur noch selten an der Ostseeküste, auf Salzwiesen und an Salzstellen des Binnenlandes zu finden. Er benötigt feuchte, salzhaltige Böden, wie sie an Gräben, Küstengebieten oder Flussläufen vorkommen.
Windgeschützte Standorte mit sonnigen Einflüssen sind für sein Gedeihen ideal.
Pflanzensteckbrief
Der Echte Eibisch ist eine mehrjährige, einheimische Solitärwildstaude. Mit ihrem kräftigen, haarig-zottigen und aufrecht wachsenden Stängel kann sie eine Höhe von 0,6 bis 1,5 m erreichen. Ihre Blätter sind auf beiden Seiten samtfilzig, an ihrem Blattrand eingekerbt und von grau-grüner Farbe. Während der Blütezeit von Ende Juni bis September sind meist 5 zarte, malvenähnliche Blütenblätter zu betrachten, die sich in weißer bis zart rosa Farbe präsentieren. Der in ihrem Inneren verborgene Samenstaubbeutel sticht durch seine lilafarbene Schattierung hervor.
Althaea officinalis zählt zu den ökologisch wertvollen Nektarquellen und Bienenweiden.
Kultivierung im Garten
Der Echte Eibisch benötigt nährstoffreiche, feuchte und tiefgründige Böden. Er kann dennoch auch auf Terrassen in großen Kübeln gepflanzt werden. In Gärten stellt er eine pflegeleichte Pflanze dar, die mit ihrem Blütenreichtum eine Bereicherung naturnaher Gärten darstellt und Insekten Nahrungsquellen bietet. Auf leicht salzigen Böden fühlt er sich besonders wohl. Da der Eibisch die Sonne liebt, bilden sonnige Standorte optimale Wachstumsbedingungen. In Trockenzeiten sollte er vorzugsweise am Abend gegossen werden.
Die Aussaat des Samens erfolgt im Oktober in kleinen Schalen. Wenn im Frühjahr die ersten Pflänzchen sprießen, ist eine Pikierung und Umtopfung zwischen März und April zu empfehlen. Der Mai ist die beste Auspflanzzeit in den Gartenboden. Damit sich die Pflanze frei entfalten kann, empfiehlt sich ein Pflanzabstand von etwa 90 cm. Sie verträgt organischen und mineralischen Dünger, sollte jedoch nur einmal jährlich im Frühling gedüngt werden.
Erntezeiten
Hier gilt es, Vorsicht zu wahren, da der bei uns in natürlicher Landschaft vorkommende Echte Eibisch je nach Region als geschützte Pflanze gelten kann. Nur der privat in Gärten angepflanzte Eibisch kann bedenkenlos geerntet werden. Im Stängel, den Blättern und der Eibischwurzel verbergen sich Schleimstoffe, Stärke und Pektine. Die Blätter sollten von Mai bis Juni, die Blüten im Juli und August geerntet werden. Da der Schleimgehalt der Eibischwurzel im Spätherbst besonders hoch ist, stellt er die beste Zeit für die Wurzelernte dar.
Historische und alternative Verwendung
Schon im Altertum wurde der Echte Eibisch sehr geschätzt. Waren Nahrungsmittel knapp, wurde die Eibischwurzel gekocht, gebraten und verzehrt. Weniger sättigend sind seine Blüten, die sich jedoch noch heute als Salatbeilage eignen.
Im Zeitalter der Antike zierten die Griechen die Gräber ihrer Verstorbenen mit Eibisch. Auch der berühmteste Arzt des Altertums, Hippokrates, schätzte sie als Heilpflanze. In der Zeit nach Christus fand der Echte Eibisch eine neue Heimat in Klostergärten und verbreitete sich so in Süd- und Westeuropa. Aufgrund seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten wurde er auch unter dem Namen Heilwurz bekannt.
Weitere Bekanntheit erlangte die Eibischwurzel in der Süßwarenindustrie. Für die Herstellung der beliebten Marshmallows diente die Eibischwurzel als gummiartiges Geliermittel, das heute durch Gelatine und andere Stoffe ersetzt wird.
Ein Extrakt der Eibischwurzel (halawa extract) wird vereinzelt auch als Zutat der Süßwarenspezialität "Halva" verwendet.
Für Haarpflegeprodukte und in der Naturkosmetik wird die Eibischwurzel ebenfalls verwendet.
Eibischwurzel - Eibischtee
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Andreas schreibt:
Bisher kannte ich die Eibischwurzel nur als Hausmittel für Hals und Rachen. Als ich mal gerade keine Kamillenblüten im Haus hatte, habe ich einfach den Eibischtee getrunken und mein nervöser Magen hat sich beruhigt.
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