Griechischer Bergtee - Griechisches Eisenkraut

Lateinisch / botanische Bezeichnung

Sideritis scardica

Herkunft

Wildsammlung aus Griechenland

Allgemeines

Griechischer Bergtee, auch Griechisches Eisenkraut oder Berufskraut genannt, besteht aus den Blättern, Blüten und Stängel einer in den Hochlagen des Mittelmeerraumes wachsenden Pflanze mit dem botanischen Namen "Sideritis". Sideros steht im griechischen für Eisen, weshalb es auch griechisches Eisenkraut genannt wird. Im alten Griechenland war Sideritis vermutlich eine allgemeine Bezeichnung für Pflanzen, die bei Verletzungen durch Metall (Eisen) angewendet wurden. Möglicherweise leitet sich der Name auch von der Form der Blüten herbei, die durch ihre Anordnung an eine Speerspitze erinnern.

Die Sideritis scardica wächst vor allem in Nordgriechenland, oberhalb der Baumgrenze in 1300 bis 2200 Meter Höhe. Im Gegensatz zu vielen anderen Sideritis-Arten übersteht es auch raue klimatische Perioden mit Frost und Schnee.

Griechisches Eisenkraut bevorzugt einen kalkhaltigen Untergrund, viel Sonne und wenig Feuchtigkeit. Meist ist es auf Graslandschaften zu finden, kleine Populationen sind auch auf kargen Hängen und Bergspitzen bis 2200 Meter anzutreffen. Kultiviert wird das griechische Eisenkraut eher selten. Im Regelfall ernten Bauern und Hirten die echten Wildpflanzen und verarbeiten sie weiter.

Erkennungsmerkmale

Griechischer Bergtee wächst meist als mehrjährige Pflanze zu einem kurzen Strauch/Busch heran und erreicht gewöhnlich eine Höhe von 30 bis 50 cm. Die grau behaarten Stängelblätter haben eine lineal-lanzettliche Form. Der silbrige Filz auf den Blattern und den Stielen bietet Schutz vor starker Sonneneinstrahlung und übermäßigem Wasserverlust. Die grüngelben Blüten sind lippenförmig. Griechischer Bergtee riecht aromatisch nach den in der Pflanze enthaltenen ätherischen Ölen. An günstigen Standorten bilden sich große Kolonien.

In niedrigeren Lagen erreicht der Griechische Bergtee gewöhnlich einen Durchmesser von 20 bis 100 cm und trägt 5 bis 30 Blütentriebe mit 10 bis 90 Blüten pro Stängel.

In höheren Lagen fällt es kleiner aus und hat weniger Blüten. Bei einem Durchmesser von 5 bis 50 cm finden sich meist 2 bis 15 Blütentriebe.

Ende Juni Anfang Juli, kurz vor der vollen Blüte, werden die oberen Triebe der Sideritis scardica gesammelt und an der Luft getrocknet. Die Grundpflanze bleibt erhalten, wodurch ein Nachhaltiges Sammeln gewährleistet wird.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Sideritis scardica enthält unter anderem ätherische Öle (Myristicin, Menthol, Thymol, Carvacrol), Flavonoide, Palmitinsäure und Caryophyllene.

Griechischer Bergtee wirkt sanft anregend und wird von den Bergbauern zur Entspannung nach der Arbeit getrunken. Der Tee hat einen milden, süßlichen Geschmack und wird heiß oder auch kalt getrunken. Häufig wird er auch mit einer Zitronenscheibe serviert sowie mit Zimt und Honig verfeinert.

Zubereitung

Pro Tasse 1 Teelöffel Griechischer Bergtee mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Anschließend durch ein Teesieb geben und bei Bedarf süßen.

Griechischer Bergtee im eigenen Garten

Dank seiner Frostresistenz lässt sich Griechischer Bergtee gut unter den hierzulande vorherrschenden Klimabedingungen kultivieren. Die Pflanze benötigt einen sonnigen Standort in wasserdurchlässiger, kalkhaltiger aber nährstoffarmer Erde. Optimal wäre auch ein Platz im Steingarten. Ein einmaliges kräftiges Angießen genügt, um der Pflanze einen guten Bodenschluss zu geben. Sobald sie eingewachsen ist, braucht sie nur noch wenig Wasser.

Geerntet wird zur Blütezeit, wenn etwa die Hälfte des Blütenstandes geöffnet ist. Es werden sowohl Blütenkerzen als auch Blätter gesammelt und frisch oder getrocknet für die Teezubereitung genutzt. Um eine möglichst aromatische Ernte zu erhalten, wird das Kraut an heißen Tagen am besten am späten Vormittag geschnitten. Ein Drittel des Triebes sollte an der Pflanze verbleiben, damit diese wieder neu austreibt. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr durch Aussaat oder durch das Bewurzeln von Ablegern. Im Grunde säht sich die Pflanze selbst aus und braucht nur an einen geeigneten Ort versetzt zu werden.